Eine brüderliche Zurechtweisung, von der Jesus in diesem Evangelium spricht, kann nur bedeuten, den anderen zurückzugewinnen, sein Herz in Liebe zu erobern, indem wir selbst durchlässig für das Wirken Gottes sind.
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Dem Glauben auf der Spur - Ein Glaubenskurs für Einsteiger und Insider
Authentisch bleiben – Das Buch Daniel
Eine Auslegung des Buches Daniel
Jesus als der gute Hirte
Jesus selbst stellt sich als der Hirte vor, von dem im Psalm die Rede ist, wenn es dort heißt, dass er seine Schafe weder in den finsteren Schluchten und Tälern alleine lässt noch sie vergisst, wenn sie einen anderen Weg gegangen sind und sich von ihm entfernt haben. Er kennt sie alle, sagt Jesus hier seinen Zuhörern, ruft sie bei ihrem Namen und sie kennen seine Stimme. Für alle, die bei diesem Hirten bleiben wollen, heißt dies, seine Stimme von den vielen anderen, die uns tagtäglich umgeben, unterscheiden zu lernen.
Die Provokation der Sorglosigkeit
Das „Sorgt euch nicht…“ mit dem Jesus in eine neue Haltung des Vertrauens einlädt, steht vielem entgegen, was unseren Alltag heute tagein tagaus prägt. Rückblick halten, evaluieren, Bilanz ziehen und vorausplanen, um erfolgreich zu sein, um voranzukommen, das ist das tägliche Brot so vieler in der Arbeitswelt. Dagegen klingt Jesu Aufforderung „Sorgt euch nicht, um das, was ihr essen sollt“ wie eine einzige Provokation. Jedoch meint Jesus so wenig Bequemlichkeit wie Passivität, wenn er von einer großen Gelassenheit spricht – eine Gelassenheit, die nicht bange Rückschau auf das vielleicht Verpasste der Vergangenheit hält und nicht ängstlich ausblickt auf das Bevorstehende der Zukunft. Der Mensch, der das Entscheidende von Gott erwartet, lebt im Augenblick, im Heute Gottes.
Das Prinzip „Erlösung“
Wenn im Alten Testament vom „Zorn Gottes“ die Rede ist, den die Schiffer zu besänftigen versuchen, indem sie Jona über Bord werfen, scheint zunächst weit weg von unserem christlichen Gottesverständnis zu sein. Dass in dieser Figur des Jona aber etwas aufleuchtet, was zum Verstehen der Erlösung am Kreuz beiträgt, wo einer für die anderen in die Bresche springt, wird in dieser Auslegung der Jona-Geschichte deutlich.